Bipolare Störungen, auch als manisch-depressive Erkrankung bezeichnet, kommen in der Praxis häufiger vor als vermutet. Oftmals wird die Erkrankung nicht frühzeitig erkannt.
Frankfurt, 7. September 2011 – Als Bipolare Störung oder bipolare affektive Störung versteht man in der klinischen Psychologie eine psychische Erkrankung, bei der sich die Betroffenen durch episodische Schwankungen des Antriebs, der Aktivität und der Stimmung weit außerhalb des Normalniveaus in Richtung Depression oder Manie befinden. Im allgemeinen Sprachgebrauch spricht man hierbei oft auch von einer „manisch-depressiven Erkrankung”.
Bipolare Störungen kommen in der Praxis häufiger vor als man allgemein vermutet. Häufig werden sie jedoch zuerst als „majore depression“ diagnostiziert, da die Patienten die manischen Phasen bei der Anamnese oftmals nicht mitteilen.
Bei der Bipolaren Störung folgt auf eine depressive Phase in der Regel unmittelbar eine manische Episode. Wenn dies richtig erkannt wird, ist ein Klinikaufenthalt oft unabdingbar. In vielen Fällen treten jährlich zwei oder mehrere Zyklen auf. Solche Fälle werden als „rapid cycling“ bezeichnet.
Kurz sei noch einmal erläutert, dass sich eine depressive Phase durch überdurchschnittlich gedrückte Stimmung und verminderten Antrieb ausdrückt. Bei starker Depression kommt es zu Suizidgedanken. Eine manische Episode ist durch gesteigerten Antrieb und Rastlosigkeit, meist mit inadäquater euphorischer oder gereizter Stimmung gekennzeichnet. Dabei ist die Fähigkeit zur Prüfung der Realität mitunter stark eingeschränkt und die Betroffenen können sich in große Schwierigkeiten bringen.
Meist beginnt eine bipolare Störung in der Adoleszenz oder im frühen Erwachsenenalter. Oftmals wird die Krankheit vom Betroffenen und den Medizinern aber erst viele Jahre nach dem Ausbruch erkannt, so dass Erkrankte lange Zeit leiden, bevor sie Behandlung erhalten.
So können die Lebenswege schon erheblich beeinflusst worden sein, zumal die Symptome meist in jungen Jahren beginnen, in denen die Persönlichkeit noch nicht gefestigt ist. Häufig kommt es zu Problemen in der Ausbildung, am Arbeitsplatz und in der Familie oder zu jähen Wechseln im Lebenslauf.
Eine vollständige Heilung der Bipolaren Störung ist nach derzeitigen Kenntnissen der Wissenschaft nicht möglich. Die Behandlung der Bipolaren Störung durch Spezialisten mittels Methoden der Psychotherapie und durch Medikamente kann die Krankheit jedoch lindern.
Warum wird die bipolare Störung manchmal in der Therapie nicht rechtzeitig erkannt bzw. falsch diagnostiziert:
In der Manie kommt es vielfach zu exzessivem Alkohol oder Drogenkonsum, so dass eine bipolare Störung vorschnell als Drogen- oder Alkoholabhängigkeit eingeordnet wird.
Depression: Eine „rezidivierende unipolare Depression“ ist die häufigste Fehldiagnose bei bipolaren Störungen. Dies kommt daher, weil hypomane Phasen meist nicht als solche erkannt, berichtet oder erfragt werden.
30 % Mischzustand: Lediglich knapp die Hälfte aller Manien ist entgegen weit verbreiteter Ansicht und Darstellung durch Euphorie („himmelhoch-jauchzend“) gekennzeichnet. Oft gehen gleichzeitig depressive Symptome mit einher, die letztlich (zu 40 %) in einen Mischzustand münden können. Wenn diese Mischsymptomatik nicht als solche erkannt wird, kommt es schnell zu Fehldiagnosen.
Verbreitete Beschreibungen nennen finanziellen Ruin, Bedenkenlosigkeit bei Trennungen und Wahn bei Manien als typische Elemente, so dass Manien, die diese Phänomene nicht aufweisen, nicht als solche wahrgenommen werden.
Die Psychotherapie kann helfen, eine bipolare Störung frühzeitig zu erkennen und zu behandeln. Liegen ernsthafte Störungen mit manisch-depressiven Phasen vor, so kann während einer Psychotherapie das Wesen einer bipolaren Störung erkannt werden, um eine weitere Behandlung, ggf. auch stationär, einzuleiten. Zudem ist es nach wie vor sehr hilfreich auch bei der Diagnose psychotherapeutische Hilfe aufzusuchen, da in der psychotherapeutischen Behandlung die frühen Alarmsignale einer Depression erarbeitet werden können, um diese rechtzeitig zu verändern und nicht in die Depression hinein zu rutschen. Auch ist es wichtig die manischen Phasen zu erkennen, da diese ernsthafte Auswirkungen auf den zukünftigen Lebensverlauf des Patienten und seines Umfeldes haben können. Z.B. könnten die unkontrollierten Handlungen während der manischen Phase zum finanziellen Ruin führen und damit auch die Familie zerstören.
Über die Psychologische Praxis Dr. Preussner, Psychotherapie Frankfurt
Frau Dipl.-Psychologin Ina Preussner ist seit 2007 als Partnerin der Gemeinschaftspraxis Dr. med. Schott im Bereich Psychotherapie tätig. Schwerpunkte Ihrer Behandlung sind Angststörungen (Phobien), Depression, Burn Out – Syndrom, psychosomatische Beschwerden (Psychosomatik) und Trauma-Therapie.
Frau Dipl.-Psychologin Preussner verfügt über mehr als 20 Jahre Praxiserfahrung als Psychotherapeutin, Coach und wissenschaftliche Mitarbeiterin im In- und Ausland. Sie bietet Psychotherapie, Verhaltenstherapie, psychologisches Coaching und Beratung sowohl in deutscher Sprache als auch in Englisch an.
Darüber hinaus sind Eheberatung, Paartherapie und Sexualtherapie sowie die psychologische Beratung in schwierigen Lebensfragen Beratungsangebote der Psychlogischen Praxis Preussner in Frankfurt. Diese Beratungsleistungen liegen teilweise außerhalb der Erstattungsfähigkeit.
Neben der Psychotherapie ist ein weiterer Schwerpunkt in der Psychologischen Praxis Preussner das psychologische Coaching als Begleitung von Menschen in medizinischen, sozialen und humanitären Berufen (Ärzte, Pfleger, Sozialarbeiter, Entwicklungshelfer), die häufig unter enormem Arbeitsdruck mit traumatisierenden Ereignissen konfrontiert werden.
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